Zur Sache, Jens Spahn ...

08.03.2020

Nicht nur in Deutschland sind die Panikmacher dabei, das Ruder zu übernehmen. Aus einem neuartigen grippalen Infekt machen sie Pest und Cholera. Wo bleibt da die Verhältnismäßigkeit?

 

Die Influenza

Im deutschen Ärzteblatt vom 5. März 2020 findet man folgenden Beitrag zur aktuellen Grippe-Situation:

 

"An der Influenza sind in dieser Saison in Deutschland nachweislich bereits rund 200 Menschen gestorben. Das geht aus den jüngsten Daten der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert-Koch-Institut (RKI) hervor.

Seit Oktober 2019 wurden demnach insgesamt 119.280 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das RKI übermittelt. Rund ein Sechstel (17 Prozent) dieser Erkrankungen verlief so schwer, dass Patienten ins Krankenhaus kamen.

Da nur ausgewählte Praxen Influenzaproben an das RKI schicken, dürften die realen Fallzahlen höher liegen. Sie werden erst nach dem Ende der Grippesaison auf Deutschland hochgerechnet.

Bisher wurden 202 Todesfälle mit Influenzavirus-Infektion an das RKI übermittelt. Die große Mehrheit (87 Prozent) der gestorbenen Patienten war in der Altersgruppe ab 60 Jahren.

In den eingeschickten Influenzaproben wurden in der achten und neunten Kalenderwoche keine SARS-CoV-2-Erreger entdeckt. Auf das neue Coronavirus wird inzwischen mitgetestet."

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/110849/Mehr-als-200-Influenza-Tote-in-Deutschland

 


Der Choronavirus

 

Die WHO schreibt in ihrer Bilanz von heute, also dem 8. März 2020: "Es gibt weltweit 24.727 nachgewiesene Chronavirus-Fälle mit ingesamt 484 Toten. In Deutschland liegt die Zahl der Infizierten bei 795, es gab in Deutschland laut dieser Statistik noch keinen Todesfall.

https://www.who.int/docs/default-source/coronaviruse/situation-reports/20200308-sitrep-48-covid-19.pdf?sfvrsn=16f7ccef_4

 

Fassen wir zusammen:

Wir haben 119.280 bestätigte Influenza-Fälle in Deutschland, von denen etwa 20.280 im Krankenhaus behandelt wurden. 202 von ihnen starben. Das ist normal, deswegen sagen wir keine Veranstaltung ab, verbieten keine Reise und schließen keine Schule.

Wir haben 795 bestätigte Choronavirus-Fälle, wobei nicht bekannt ist, wer von ihnen tatsächlich behandelt werden musste. Von den ersten Infizierten der Firma Webasto in der Nähe von München ist bekannt, dass es ihnen in der Quarantäne sehr gut ging, sie waren anfangs etwas erkältet, aber das war's.


Besonnen reagieren statt Panik schüren

 

Arnold Böcklin - Die Pest

Auch wenn manche so tun: Nein, es ist nicht die Pest. Bild: Arnold Böcklin - Die Pest (Foto: Kunstmuseum Basel, Martin P. Bühler/Wikipedia).

 

Der Schaden, den Herr Spahn und seine überängstlichen und hysterischen Kolleginnen und Kollegen durch das Verbot von größeren Veranstaltungen anrichten würden, kann - je nachdem, wie lange ihr Wahn anhält - in die Milliarden gehen. Ganze Branchen sind betroffen, viele Existenzen stehen auf dem Spiel. So schafft man Leid und Verzweiflung!

Dafür kann man ein paar Mal fast eine Maut auf den Straßen einführen oder gleich ein paar neue Flughäfen in Berlin bauen, nur dass die dann keiner mehr braucht.

Natürlich kann ein deutscher Gesundheitsminister nicht zulassen, dass deutsche Bürgerinnen und Bürger an einer gefährlichen Virusgrippe erkranken. Aber auch für ihn gilt das Prinzip der Verhältnismäßigkeit. Dabei kann er sich auch nicht darauf berufen, wie seine Kollegen in Italien oder der Schweiz entschieden haben.

Es ist wie in dem Märchen "Des Kaisers neue Kleider": Auch wenn die absonderlichsten Spekulationen über potentielle Gefahren grassieren, sind diese nicht realistisch.

Auch wenn der Virologe Alexander Kekulé durch sämtliche TV-Kanäle und Medien tingelt und weitere Ängste schürt - auch seine Meinung ist nur eine Meinung, und viele seiner Kolleginnen und Kollegen halten das, was er befürchtet, für reine Panikmache.

 


Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologe an der Charité in Berlin, zu dem Thema:

 

Wie gefährlich ist das Virus tatsächlich?

"Die meisten Menschen haben nur eine leichte Erkältungssymptomatik mit Frösteln und Halsschmerzen oder gar keine Symptome. Hinzukommen können Fieber und Husten, wie sie auch bei einer Grippe auftreten. Auch Kopfschmerzen oder Durchfall sind möglich. Etwa 15 von 100 Infizierten erkranken schwer, wie es vom Robert Koch-Institut (RKI) heißt. Sie bekommen etwa Atemprobleme oder eine Lungenentzündung.

Betroffen sind zumeist Menschen aus Risikogruppen wie Krebskranke in Chemotherapie, alte Menschen und solche mit Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder auf Diabetes zurückgehende Organschäden.

Todesfälle - etwa durch Atemstillstand, septischen Schock oder Multiorganversagen - sind selten. Nach derzeitigen Daten liege die Todesrate bei etwa 0,3 bis 0,7 Prozent, sagt Drosten. Das bedeutet, dass von 1.000 Infizierten drei bis sieben sterben."

https://www.mdr.de/brisant/ratgeber/aktuelle-fragen-antworten-corona-virus-100.html

 

Mittlerweile haben sämtliche Medien das Thema aufgegriffen und die Spezialisten mit Fragen bombardiert, die diese eigentlich im Moment gar nicht seriös beantworten können.

Die weltweite Panikmache auf allen Kanälen kann man sicher nur schwer verhindern, doch man kann dazu beitragen, dass Besonnenheit und Realismus wieder die Basis von Entscheidungen wird. Zum Beispiel, indem man weiterhin Veranstaltungen besucht, ins Konzert geht, ins Theater, ins Kino - und auch auf Messen, auch wenn sie verschoben werden.

Eines ist eine Tatsache:

Wer heute die deutsche Wirtschaft abschießt, wird morgen nicht gewählt werden!

 

Auch deshalb wäre es gut, die Lage noch einmal zu überdenken und die Folgen übereilter und hysterischer Entscheidungen mit einzubeziehen.

Text: Tom Becker, DieReferenz.de

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