Das AIDAnova-Restaurant Time Machine

12.07.2019

Die Amptown System Company (ASC) hat auf der AIDAnova im Time Machine Restaurant ganze Arbeit geleistet.

 

Die AIDAnova ist das erste Kreuzfahrtschiff, das zu hundert Prozent mit Flüssiggas betrieben wird, und es hat nicht weniger als 17 Restaurants und 23 Bars an Bord.

Eines davon ist das "Time Machine Restaurant", in dem das Essen zu einer Zeitreise wird: Alles dreht und bewegt sich, während die Kellner ein Menü in drei Gängen servieren.

 

Time Machine Restaurant auf der AIDAnova

Die Einrichtung und das Ambiente wurde von AIDA Cruises mit der Leisure Expert Group realisiert (Fotos: Amptown System Company).

 

Die Amptown System Company (ASC) hat hier ihr ganzes Know-how und Geschick in die Systemintegration von Video- und Steuerungstechnik einfließen lassen, um diese fantastische Dinner Zeitreise zu einem wirklichen Abenteuer zu machen.

Entertainment und Dinner werden auf Deck 6 im "Time Machine Restaurant" fließend miteinander verknüpft. Das beginnt bereits am Eingang: Oberhalb eines vergitterten Tors weist eine lautstark klackernde Fallblattanzeige auf die bevorstehende Show hin; mechanische Komponenten aus einer betagten Flughafen-Anzeigetafel wurden für das Exponat mit einer modernen digitalen Ansteuerung verknüpft.

 

Die klackernde Fallblattanzeige über dem Eingang zum Time Machine Restaurant.

Die klackernde Fallblattanzeige über dem Eingang zum Time Machine Restaurant.

 

Die Gäste werden von einem Host begrüßt, bevor sie nichtsahnend einen Fahrstuhl betreten, der sie geräuschvoll mit flackernden Lichtern und passenden Sound-Effekten auf unbekanntes Terrain befördert.

Die Fahrt stockt mitunter, und es ruckelt zwischenzeitlich ganz gewaltig - das Gefühl einer echten Fahrstuhlfahrt wird glaubwürdig vermittelt, wenngleich sich die Gäste de facto lediglich auf einer überdimensionierten Rüttelplatte befinden.

Geschickt in die Deko integrierte Screens tragen seitlich angebracht zu einem realistisch wirkenden Fahrteindruck bei - der maximale Hub des virtuellen Lifts beträgt tatsächlich gerade mal acht Zentimeter.

Kräftig durchgerüttelt werden die Gäste im Anschluss in eine Steampunk-Traumwelt entlassen, in der sie sich an festlich gedeckten Tischen niederlassen - ein einzigartiges Ambiente, das in dieser Art nirgendwo sonst an Bord zu finden ist.

Das Interior-Konzept wurde von AIDA Cruises in Zusammenarbeit mit der Leisure Expert Group, die auf Themenparks spezialisiert ist, mit großer Liebe zum Detail realisiert. Das dreigängige Dinner erstreckt sich über zwei Stunden, wird von professionellen Schauspielern mit "Professor Tempus" als zentraler Figur begleitet und vermittelt den Anwesenden ein echtes Zeitreise-Feeling im Retro-Look.

In der Mitte des Restaurants befindet sich eine Drehbühne, die in ihrer Höhe verfahrbar ist. Oberhalb des Podiums sind AD-S4T-LP-Lautsprecher von QSC installiert, und in den Sitzbänken sind QSC-Subwoofer versteckt. Auch das Amping stammt von QSC.

 

Lautsprecher von QSC über der Bühne

Die Deckenlautsprecher kommen von QSC.

 

Rundum an den Wänden sind Displays installiert, welche im Gesamtkontext zunächst wie Fenster wirken. Der Eindruck wird durch eine hölzerne Verkleidung verstärkt, welche kleiner als die eigentliche Bildschirmgröße ist. Der subjektiv vom Gast empfundene Ausblick erscheint somit größer als der umgebende Fensterrahmen.

 

Festlich gedeckte Tische, virtuelle Fenster und eine Decke, die aus über 100 Bildschirmen besteht.

Festlich gedeckte Tische, virtuelle Fenster und eine Decke, die aus über 100 Bildschirmen besteht.

 

An der Decke des Restaurants wurden über 100 Sharp Bildschirme installiert. Die besondere Herausforderung bestand laut Malte Polli-Holstein, dem "ASC Vice President Maritime Business", darin, einen Hersteller zu finden, dessen Produkte kopfunter angebracht werden können, ohne dass die Bildschirme nach einiger Zeit bedingt durch die Vibrationen des Schiffs aus ihren Rahmen fallen. Alle Bildschirme sind mit von ASC gefertigten Sonderkonstruktionen an den Wänden sowie in der Decke gesichert.

 

"Eine Herausforderung bei den Planungen für die Ausstattung eines Schiffs besteht darin, die gewünschten technischen Produkte zum Zeitpunkt des Baus in ausreichenden Mengen zu erhalten", erklärt Bernhard Loesken, Senior Superintendent Entertainment / Mediatechnics Newbuildings für AIDA.

 

"Schaut man sich beispielsweise Flachbildschirme an, wird man die heute aktuellen Modelle in drei Jahren kaum mehr auf dem Markt finden. Für uns ist es jedoch wichtig, dass die während der Planungsarbeiten festgelegten Spezifikationen und Maße exakt eingehalten werden, da sich die Innenausstattung bei einem Großprojekt wie einem Schiff nachträglich kaum ändern lässt.

 

Es ist daher unerlässlich, eng mit unserem Systemintegrator ASC und den beteiligten Herstellern zusammenzuarbeiten. Von den Herstellern erhalten wir beispielsweise Informationen über die Maße neuer Produkte, die lediglich als Prototypen oder sogar nur als Pläne existieren; diese Spezifikationen können wir in unsere Planungen für ein neues Schiff einbeziehen."


Die im Raum installierte und von ASC vorbereitete Technik kann ohne speziell geschultes Personal bedient werden. Im Hintergrund ist eine komplexe Steuerung aktiv, die sämtliche elektronisch kontrollierbaren Geschehnisse automatisch entlang einer Timeline synchronisiert.

 

Sie schauen aus wie Fenster: Displays von LG im Holzrahmen.

Sie schauen aus wie Fenster: Displays von LG im Holzrahmen.

 

Das Küchenpersonal, das Service-Team und die Schauspieler werden mithilfe von Screens über das Geschehen im Restaurant informiert. Als Medienserver dienen Software-Lösungen von Coolux / Christie Digital Systems, die auf spezielle 19-Zoll-Rechnern von XI-MACHINES installiert wurden.

Die übergreifende Steuerung im Time Machine Restaurant kommt von der Beckhoff Automation GmbH & Co. KG - eine Premiere auf einem AIDA-Kreuzfahrtschiff - und bindet auch skurrile Details wie diverse Kuckucksuhren, an den Wänden montierte Manometer oder sich im Boden drehende Zahnräder ein.

 

Kuckucksuhren im Time Machine Restaurant

Alles dreht und bewegt sich, während die Kellner das 3-Gänge-Menü servieren.

 

Das Beckhoff System dient als eine Art Übersetzer zwischen der Coolux-Software und den diversen Sensoren und Aktoren. Aufgrund der Komplexität der eingesetzten Technik verfügt das das Time Machine Restaurant über eine eigene Technikzentrale.

 

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