Der Regieplatz 7 des ORF wurde mit Technik von Lawo ausgestattet.
Die erste Nachrichtensendung wird um 8:30 Uhr morgens vorbereitet, die letzten News laufen um 24:00 Uhr. Für die Fernsehnachrichtenregie "Regieplatz 7" (RP7) des ORF bedeutet das eine Auslastung von 16 bis 17 Stunden pro Tag und das sieben Tage die Woche. Damit kommt sie auf die höchste Anzahl von Betriebsstunden beim ORF.
Jetzt – nach zwölf Jahren Dauereinsatz – hatte die technische Ausstattung das Ende ihres Lebenszyklus erreicht. Im Zuge der im Juli 2012 beauftragten Neuausstattung wurde der Regieraum umgebaut, sodass er nun dem heutigen Stand der Technik entspricht. Mit der Neuinstallation und dem Umbau wurde auch der Umstieg von SD- auf HD-Produktion geschafft. Für exzellenten Ton bei den HD-Sendungen sorgen zwei mc²66-Pulte von Lawo.
Das Hauptmischpult hat 56 Fader (24-8-24), das zweite Pult 24 Fader (8-8-8). Beide Pulte haben jeweils 240 DSP-Kanäle und einen Plugin-Server. Als zentrale Kreuzschiene dient eine Nova73 HD mit DSP als Mischpultkern, 51 MADI Ports und einer Routing-Kapazität von 8.000 mal 8.000 Koppelpunkten.
Da es sich um eine Nachrichtenregie handelt, sind die Netzteile und die Router-Karten jeweils redundant ausgelegt. Die Stageboxen sind mit redundanten MADI-Karten und Verkabelung versehen. Die fünf Netlink-MADI-Querverbindungen zwischen Nova73 HD und den Pulten sind ebenfalls redundant ausgelegt: "Beide Pulte sind über eine zentrale Kreuzschiene vernetzt, so kann innerhalb der Regie problemlos von einem auf das andere Pult gewechselt werden. Die Mischpult-Cores sind identisch und besitzen jeweils 16 MADI Ports", erläutert Dipl.-Ing. (FH) Reinhard Tomek, beim ORF für die Projektierung zuständig.
Der projektverantwortliche Ingenieur Reinhard Tomek im RP/ am Lawo mc²66.
Am RP7 kann das kleinere Mischpult die Vormischung übernehmen, sodass bei großen, vor allem politischen Sendungen wie bei der Berichterstattung zu den Nationalratswahlen die Außenstellen (etwa über Telefon) aufgelegt und die Satellitenverbindungen zeitnah hergestellt werden können. Am großen Pult kann sich der Toningenieur auf die eigentliche Sendung konzentrieren und die Einspielungen vom kleinen Pult übernehmen.
Identisches Pult im Regieplatz 1
Bereits im Sommer 2012 wurde ein baugleiches Hauptmischpult im Regieplatz 1 installiert. Der RP1 ist ein Produktionsregieplatz für die Lottozahlen über Talkshows, und Magazinsendungen bis hin zu großen Show-Sendungen.
Für große Shows kann der RP1 mit verschiedenen Studios verbunden werden. Die ersten Sendungen, die mit dem Lawo mc²66 am RP1 produziert wurden, waren Magazinsendungen, danach kam die Show "Dancing Stars" hinzu. Audiotechnisch sind RP1 und RP7 identisch, sodass im Havariefall die Sendungen auch in der jeweils anderen Regie fortgeführt werden können.
"Die Mischpulte im RP1 und RP7 bieten sechs Ports für den Anschluss von Stageboxen. Den Studios sind jeweils zwei Stageboxen zugeordnet, die jedoch nach Bedarf verteilt werden, auch aus dem TV-Theater, in dem vier Stageboxen installiert sind", so Tomek weiter. "Die Entscheidung für Lawo auch beim RP7 basiert auf einer Ausschreibung vor einigen Jahren, die Lawo am besten erfüllt hat.
Während eines Zyklus wird Wert darauf gelegt, dass man bei der Mischpulttechnologie innerhalb eines Produkts bleibt, weil sich daraus Vorteile bezüglich Ersatzteilhaltung, Service, Ansprechpartner und Schulung ergeben. Außerdem werden die Toningenieure an verschiedenen Produktionsorten – verschiedene Studios und Ü-Wagen – eingesetzt, und so finden sie überall dieselbe Bedienphilosophie und dieselbe Mischpultoberfläche vor."
"Für ein Broadcastunternehmen wie dem ORF ist die Verfügbarkeit und Verlässlichkeit bei seinem Equipment von höchster Bedeutung. Mit Lawo hat der ORF einen Partner, welcher einerseits qualitativ hochwertige Produkte bereitstellt, aber auch im Falle von Problemen sehr kompetent und vor allem schnell aushelfen kann", so Tomek abschließend.
www.lawo.de