Mikros werden digital

15.07.2008

Sennheiser bringt mit den digitalen MKH-Mikrofonen neue Impulse in die Aufnahmetechnik.


Im modernen Tonstudio ist nahezu alles digital: das Mischpult, die Recorder, die Effektgeräte. Nun öffnet sich auch die letzte analoge Bastion, die Mikrofontechnik, langsam, aber stetig für digitale Systeme. Auf der AES Convention hat Sennheiser seine ersten digitalen MKH 8000-Mikrofone vorgestellt, die im Herbst dieses Jahres erhältlich sein werden.


Ein aufschraubbares Digitalmodul wandelt das Tonsignal sofort hinter dem Mikrofonkopf – und bringt damit den klaren, warmen und impulsfreudigen Klang der MKH 8000-Mikrofone direkt in die digitale Welt. Die Qualität der Wandlung wurde in einer ersten digitalen MKH-Referenzaufnahme eindrucksvoll bewiesen.

„Wir wollten herausfinden, wie sich die Digitalmodule für die MKH 8000er Serie im Vergleich zu externen A/D-Wandlern darstellen“, erläutert Sennheisers Tonmeister Gregor Zielinsky. Unter der Leitung von Eiji Oue, dem Chefdirigenten der NDR Radiophilharmonie und Professor für Dirigieren an der Hochschule für Musik und Theater Hannover (HMTH), spielte das Hochschulorchester Wolfgang Amadeus Mozarts Klavierkonzert Nr. 17 und die Ravel-Orchesterfassung von Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung“ ein. Für den Test der A/D-Wandlung wurde die komplette Mikrofonierung doppelt vorgenommen: einmal analog mit Standard-MKH 8000-Mikrofonen, die auf einen stationären A/D-Wandler in Studioqualität liefen, einmal digital mit MKH 8000-Mikrofonen und aufgeschraubten Digitalmodulen.

„Durch die doppelte Mikrofonierung konnten mehrere anwesende Tonmeister den Klang direkt während der Aufnahme vergleichen“, erklärt Zielinsky. „Der Klang der Digitalmodule war warm und dennoch klar und präzise – und insgesamt räumlicher als bei der Aufnahme, bei der die Wandlung erst später im Signalweg erfolgte.“ Auch Tonmeister Wolf-Dieter Karwatky von der BKL Recording Group ist angetan: „ Nach ersten Vergleichen mit externen ‚State-of-the-art’-A/D-Wandlern können wir sagen, dass die Digitalmodule diesen Wandlern mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen sind.“

Vorteile der digitalen Mikrofone

„Die Aufnahmen haben gezeigt, dass die A/D-Wandler perfekt auf die Mikrofonköpfe der MKH 8000er Serie angepasst sind. Dadurch, dass das Signal sofort hinter dem Mikrofonkopf digitalisiert wird, gibt es keine Kabelverluste oder –einstreuungen“, so Zielinsky weiter. „Die Mikrofone sind fernsteuerbar, Parameter wie Trittschallfilter und Dämpfung lassen sich über ein Interface und einen Rechner einstellen. Das digitale Mikrofon ist für mich die konsequente Fortsetzung der Digitalisierung im Studio.“

Die Sennheiser-Gruppe mit Sitz in der Wedemark ist einer der weltweit führenden Hersteller von Mikrofonen, Kopfhörern und drahtlosen Übertragungssystemen. 2007 erzielte das 1945 gegründete Familienunternehmen einen Umsatz von über 395 Millionen Euro bei einem Auslandsanteil von über 83%. Weltweit hat Sennheiser fast 2000 Beschäftigte, davon 56% in Deutschland. Sennheiser fertigt in Deutschland, Irland und den USA und ist weltweit vertreten durch Tochtergesellschaften in Frankreich, Großbritannien, Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Dänemark (Nordic), Russland, Hongkong, Indien, Singapur, Japan, China, Kanada, Mexiko und den USA sowie durch langjährige Handelspartner in vielen anderen Ländern. Die Unternehmen Georg Neumann GmbH, Berlin (Studiomikrofone), K + H Vertriebs- und Entwicklungsgesellschaft mbH (Klein + Hummel Studiomonitore, Installed Sound) und das Joint Venture Sennheiser Communications A/S (Headsets für PC, Office und Call Center) gehören ebenfalls zur Sennheiser-Gruppe.
www.sennheiser.com